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Archive for Oktober 2009

Halloween Horror Nights

Halloween ist ja hier ein Kapitel für sich: Alle Geschäfte verkaufen schwarz-orange Dekorationen, Süßigkeiten und unglaublich viele Kostüme. Vor jedem Haus steht mindestens ein ausgehöhlter, geschnitzter Gruselkürbis (außer bei uns) und schon Wochen vorher sind an jeder Ecke Halloweenpartys.

Wir als blutige Anfänger in Sachen Halloweenpartys wollten uns natürlich nicht den Spaß entgehen lassen und ließen uns bei unseren Freunden und Arbeitskollegen hier ausführlich beraten. Im Endeffekt waren wir uns einig – die Halloween-Horror-Nights in den Universal Studios/Orlando klangen am eindrucksvollsten. Gesagt – getan, besorgten wir uns die 70 Dollar teueren Karten für den Park und fuhren übers Wochenende nach Orlando.

Am Samstagabend gings nach einer ausgiebigen Shoppingtour (in Orlando: Weltklasse) zu den Studios. Zu dieser Jahreszeit wird es auch hier schon verhältnismäßig früh dunkel und so wirkte der Park auch gleich wunderbar gruselig. Mit uns strömten von draußen Tausende andere durch die Tore zu den Horror Nights. Für alle Gäste galt allerding ein absolutes Verkleidungsverbot. Somit sollte wohl sichergestellt werden, dass nur die engagierten Schauspieler erschrecken würden. Und darin waren sie wirklich meisterhaft.

Nachdem man von einem leichenblass-geschminktem Portier durch den Eingang geleitet wurde, kam man unumgänglich in die erste „scare-zone“. Ein riesiges, tunnelartiges Zelt, durch welches grün beleuchtete Nebelschwaden zogen. Untermalt wurde das Ganze von lauten Hubschraubersounds und einer Stimme, die über die Lautsprecher immer wieder etwas von Evakuierung und ausgebrochem Virus erzählte. Während wir uns durch die Menschenmengen drängelten, kamen immer wieder ein paar Zombies auf uns zu gelaufen und erschreckten uns auf die übelste Sorte. Die Kostüme und das Make-up war super professionell und es sah aus wie in einem ‚Dawn of the Dead‘ oder ‚Resident Evil‘-Streifen. Ich hab mir fast ins Hemd gemacht.

Als wir das Zelt endlich durchquert hatten, ging das große Anstehen endlich los. Auf dem Gelände waren mehrere Häuser -oder besser gesagt Hallen- zu verschieden Themen (meist Horrorfilmtiteln) eingerichtet. Wir entschieden uns als erstes für Frankenstein. Nach einer knappen Stunde Schlange stehen wurden wir dann endlich in die Halle gelotst. Diese war abgedunkelt und nur teilweise mit schwach flimmernden Öllampen beleuchtet. Überall standen alte verstaubte Kisten und merkwürdige Geräte aus Gusseisen. Die Gänge waren schmal und sandig. Außerdem lief über die Boxen eine ziemlich laute psychomäßige Horrorfilm-Musik, welche von dem Schreien und Kreischen unserer Vorgänger noch wunderbar unterstrichen wurde. Der Clou war natürlich, hinter jeder Ecke von einem Frankenstein oder anderen Zombies erschreckt zu werden. Besonders fies war das in Kombination mit einer Blitzlichtmaschine, bei der man den Zombie erst noch ein paar Meter vor sich sieht und dann das Licht komplett ausgeht und er beim nächsten Blitzlicht direkt vor deiner Nase steht. Das war zuviel für mein schwaches Herz. Ich beschloss, mich für keine weitere Schockerhalle anzustellen und konnte Mark zum Glück überreden, sich mit mir ein paar Shows anzusehen.

In einem Freilichttheater wurde die Rocky Horror Picture Show aufgeführt, für die wir kurz vor Beginn noch einen guten Platz bekamen. Nachdem wir so viel Gutes von der Show gehört hatten, begeisterte sie uns auch. Einige Freaks in der ersten Reihe waren originalgetreu kostümiert und konnten sämtliche Texte und Insider der Show. Es war echt witzig.

Nachdem wir durch noch eine fiese „scary zone“ laufen mussten, in welcher man von aufgeschlitzten Irokesen im Lendenschurz mit Beilen und Speeren erschreckt wurde, gelangten wir zu einer weiteren Show, die in einem noch viel größerem Freilichttheater aufgeführt wurde. Leider habe ich den Titel vergessen, aber ich glaube es wurde speziell für die Horror Nights entwickelt und war eher ein moderner Mix aus allem Möglichem aus verschiedenen TV-Shows und Filmen. Obwohl ich kaum was davon wiedergeben kann, war es eine echt coole Show, die auch wieder ziemlich lustig war und bei der ich meinen lebensbedrohlichen Herzkasper wieder kurieren konnte. Nachdem wir uns noch ein beruhigendes Bier gegönnt haben und ca. eine halbe Stunde die Männer beim „Hau den Lukas“ beobachtet haben (Mark hatte sich aus irgendeinem Grund in den Kopf gesetzt, es auch mal auszuprobieren, um herauszufinden welche Punktzahl er dabei machen wuerde. Im Endeffekt scheiterte sein Vorhaben daran, das letzte Bargeld fürs Bier ausgegeben zu haben), machten wir uns dann auch endlich wieder auf den Heimweg bzw. Hotelweg. Nächstes Mal gehe ich dann aber lieber zu Disney World. Mickey Maus kann mich hoffentlich nicht so schocken…

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Letzten Montag ging es also endlich los – die erste Arbeitswoche im Mailman Center for Child Development. Ich war eine dreiviertel Stunde zu früh (jedem der mich kennt sollte jetzt die Kinnlade heruntergeklappt sein), so nervös war ich. Ich hab noch eine Weile bei Mark im Auto gewartet, der mich auf seinem Weg ins Büro absetzen wollte. Genaugenommen musste er mich aus dem Auto zerren, weil ich so bammel hatte, dass diese ganze Sache dort nur ein einziges Missverständnis war und ich dort möglicherweise nur als Putzhilfe eingestellt wurde. Schlussendlich biss ich aber in den sauren Apfel und ging durch den winzigen Eingang des monströsen Gebäudes.

Der Security-Officer, bei dem ich mich am Eingang vorstellte, hatte schonmal keine Ahnung wer ich bin und wusste auch nicht, wer die Person sein sollte zu der ich zu gelangen versuchte. Dies bestätigte all meine Ängste, dort völlig fehl am Platz zu sein. Nachdem ich ihm aber trotzdem meine gesamte Zettelwirtschaft vorgeführt hatte und ihm ein gefühltes 100. Mal zu erklären versucht habe, wer ich war und was ich wollte, schickte er mich in den 7. Stock.

In dem Büro, an das er mich verwiesen hat, wollte auch niemand je etwas von mir gehört haben und so fuhr ich frustriert mit einem der 4 Fahrstühle wieder zurück zum Security. Dieser stellte sich nun komplett dumm, so dass ich auf eigene Faust in den 4. Stock fuhr, wo ich damals auch vorgesprochen hab. Leider war auch an den beiden Büros meiner Ansprechpartnerinnen, die ich dort immerhin schonmal wiederfand, keiner zu sprechen. Obwohl ich kurz vor einem Tobsuchtanfall stand, entschied ich weise, nocheinmal tief durch zu atmen und einen letzten Versuch zu starten. Also habe ich die erstbeste Person auf dem Flur angesprochen, ob sie mir helfen kann. Während diese noch ratlos Löcher in die Luft starrte, kam eine zierliche Frau spanischer Abstammung aus einem Hinterzimmer hervor und sagte mit starkem spanischen Akzent: „Ah, Isabel! I was waiting for you. Why didn’t you call me, to pick you up at the lobby?“ Haha, sehr lustig…dachte ich mir, aber egal immerhin hatte ich mein Ziel nun doch noch ne dreiviertel Stunde zu spät statt zu früh erreicht. So kriegt wenigstens gar nicht erst jemand einen falschen Eindruck.

Wir starteten sofort mit einer Supervision, zusammen mit 5 anderen Studentinnen der FIU und Barry University und dem liebenswerten Dr. Morgan, der so schlimm Parkinson hat dass er kein Glas halten kann, aber säuische Witze drauf hat wie ein Saufkumpel von der Reeperbahn. Ich fühlte mich sofort in meinem Element. Am Nachmittag traf ich Nathalie und machte mit ihr Pläne für meine Zeit im Mailman Center. Mit ihr zusammen werde ich während meines Praktikums Forschungsarbeit zum Thema interkulturelle Kompetenzen machen, welche die Arbeit mit Familien aus anderen Kulturen später erleichtern soll.

Die letzte Aktion am Montag ist die Gruppe „Heroes“, welche die psychosoziale Betreuung von Opfern häuslicher Gewalt darstellt. Es gibt mehrere spanisch und englischsprachige Gruppen für Kinder verschiedener Altersgruppen und für Eltern. Ich war in dieser Woche gemeinsam mit einer der anderen Studentinnen für die 11-17 jährigen zuständig. Dabei haben wir versucht, die Kids Reflexionen von unsicheren Situationen in ihrem Leben machen zu lassen, über die wir dann zusammen gesprochen haben. Eine Woche später bekam ich bei der Supervision sogar ein postives Feedback dazu und freue mich.

An den nächsten beiden Tagen arbeitete ich im Bachelor Building zwei Häuser weiter auf dem Campus. Zum Glück fand ich hier ganz schnell meinen Zuständigen und allerlei Arbeitsmaterial gleich dazu. Meine Anleiterin hier heißt Julieta und ist wie ca 60% der Bevölkerung in Miami lateinamerikanischer Abstammung. Die ersten drei Stunden fütterte sie mich mit mehr Informationen als ich je behalten könnte und wollte auch allerhand von mir wissen. Der Arbeitsbereich, um den es in diesem Center geht, ist die Arbeit mit HIV positiv getesteten Müttern und Kindern. Vor allem geht es darum, die Kinder von schwangeren HIV infizierten Frauen ohne Ansteckung zur Welt zu bringen und verschiedene Screenings durchzuführen. Neben der Sozialen Betreuung soll ich auch bei ihr bei der Forschungsarbeit helfen. Ich bekomme einen Stapel Infos in die Hand gedrückt, die ich bei Gelegenheit durchlesen soll (nach zwei Wochen hatte ich knapp die Hälfte geschafft).

Am Donnerstag dann traf ich Toni Hill, eine Frau ende 50 mit sehr viel Schmuck und einer riesigen Hornbrille, durch die sie ein bisschen wie eine Eule aussieht. Toni hat eine erwachsene autistische Tochter und beschäftigt sich seitdem mit der pädiatrischen und pädagogischen Betreuung von Familien mit autistischen Kindern. Jeden Donnerstag gibt sie verschiedene Seminare, an denen Studenten der medizinischen und pädagogischen Fachbereiche teilnehmen. Ich selber fungierte dabei als ganz normaler Teilnehmer und brachte mich in die Diskussionen ein. Bisher bin ich immer ein bisschen vor dem Thema Behinderung zurückgeschreckt, und umso mehr bin ich nun postiv überrascht, wie interessant es doch ist.

Freitags ist mein Programm immer unterschiedlich. In der ersten Woche habe ich zuerst Vormittags ein Seminar über kulturelle Kompetenzen was super spannend war und wo ich mich viel einbringen konnte indem ich über Deutschland/Europa und die Unterschiede  zu den USA erzählt habe. Dabei habe ich auch eine Menge über andere kulturen gelernt wie z.B. die Lateinamerikaner.

Nachmittags ist jede Woche ein anderes Meeting an welchem auch die anderen Social Work Studenten mit denen ich Montags die Heroes-Gruppe mache teilnehmen. Das erste Freitags-Meeting wurde von einer Organisation gestaltet die sich mit der Familienhilfe von Kindern mit Behinderungen beschäftigt. Das ganze lief allerdings eher wie eine Vorlesung ab, bei der die Organisation eine Präsentation hielt und später dazu noch Fragen gestellt worden.

So jetzt wisst ihrs ganz genau und seid hoffentlich alle schwerst beeindruckt ; )

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Geburtstag von Tante Lisa

Letztes Wochenende war es also so weit. Das von meiner Tante schon lang ersehnte Event ihres 75. Jubiläums stand vor der Tür. Angepiekst von der schönen Feier meiner Oma/ihrer Schwester zu ihrem 80. letzten Mai in Hamburg, plante meine Tante ein besonderes Event zu ihrem eigenen Geburtstag.

50 Gaeste wurden aus aller Welt eingeladen, ein Raum in ihrem Yachtclub wurde angemietet, Blumengestecke bestellt und ein 3-Gänge Menü ausgesucht. Es sollte an nichts fehlen. Ich bekam einige Tage zuvor den Auftrag, Tischkarten zu basteln. Weil ich basteln äußerst entspannend finde und durchaus meine Freude daran habe, hab ich den Auftrag natuerlich auch gern angenommen. Nachdem ich mir Tischdecken und Blumengestecke hab zeigen lassen, bin ich also zum nächsten Bastelladen gefahren und mich inspirieren lassen. Nach einer Nacht “drüber schlafen” stand meine Wahl fest und ich ’shoppte‘ Tonpapier, Tuellband, Designpapier und Silberstifte.

Inzwischen waren alle Zu- und Absagen angekommen und ich stand vor der Aufgabe, 40 Platzkarten und 5 Tischkarten zu erstellen, die alle unterschiedlich aussehen sollten. Die 5 Tische wurden nach den wichtigsten Orten benannt, in denen meine Tante ihr Leben verbracht hat. Für meine Tante, welche als Kind in den Westen flüchten musste waren dies Pommern, Bohnert (Schleswig-Holstein), Hamburg (wo der Großteil meiner Familie angesiedelt und auch meine Familie väterlicherseits vom Krieg angespült wurde), New York und schlussendlich Miami.

Platzkarten

Am Freitag kamen meine Patentante Sabina (Tochter meiner Tante, welche genaugenommen ja meine Grosstante ist) und ihr Mann Doug an. Natürlich hatte Tante Lisa sich auch für diesen Tag noch etwas besonderes einfallen lassen – einen Frauen-Beauty-Day für sie, Sabina und mich! Was sie uns beiden verschwiegen hatte, war der Pilates-Kurs, welcher als Einführung nur für uns drei abgehalten wurde. Während Sabina und ich auf unseren Liegen schweißgebadet dem Ende nahe waren, erfreute sich meine 75-jährige Leistungssportler-Tante an dem Loben und Anfeuern der über ihre Power fassungslosen Trainerin.

Danach wurde dann aber endlich wirklich entspannt: Wir bekamen jede unsere eigene Masseurin und wurden in “lounge-artige” Kabinen geführt, in denen schummriges Licht flimmerte, ätherische Öle dufteten und klangvolle Musik lief. Nach einem sehr angenehmen (wirklich!) Gesichtswaxing bekamen wir ein Ganzkörperscrub mit anschliessender Ölmassage. Es war herrlich, am liebsten wäre ich auf der Stelle eingeschlafen. Soweit kam es aber nicht, denn das Programm war längst noch nicht zu ende. Nachdem wir uns wieder angezogen hatten, gingen wir ein Zimmer weiter ins Nagelstudio, wo ich meine erste professionelle Maniküre bekam. Meine Hände sahen noch nie so gut aus! Die nächste Station war der Haarsalon. Zwar wurde meine Powermähne erst ein paar Wochen zuvor in Deutschland radikal abgesäbelt, aber ich bin glücklich mit dem Schnitt und liess es – nach einer ausgiebigen Haarwäsche / Kopfmassage – gleich nochmal nachkürzen.

Die nächste Station war das Make-up Studio. Die Kosmetikerinnen waren super professionell und haben uns ein Make-up hingezaubert, dass ich selbst nie so hinbekommen hätte. Schade nur, dass wir am nächsten Tag für die Party nichts mehr davon hatten.

Als krönenden Abschluss gab es ein Wellness-Meal. Bei mir bestand dies aus einem Salat mit Avocado, Barbecue-Chicken-Chopchop, roten Zwiebeln und einem Glas Champagner.

Am Samstagmorgen stylten wir uns also nochmal alle ganz allein und fuhren zum Yachtclub. Tante Lisa hatte heimlich ein todschickes Prinzessinenkleid gekauft und sah mit ihren roten Haaren im blauen Kleid, wie aus dem Märchen aus. Sie war unverkennbar der Star ihrer Party.

Mark hatte den Job bekommen, den Party-Fotografen zu spielen und lief sofort alles abknipsend durch den Laden. Leider hatten die Angestellten des Clubs etwas durcheinander gebracht und so gab es 4 Tische statt 5, was Lisas gesamtes Konzept durcheinanderbrachte. Kurz bevor die ersten Gäste eintrudelten wurde also das gesamte Personal zusammengetrommelt um einen weiteren Tisch aufzutreiben und alles neu auszurichten. In letzter Sekunde stellten wir die Blumengestecke und Kärtchen auf und nahmen dann ihre Gäste auf der Terrasse in Empfang. Draußen gab es zu erst Champagner und Hors d’oeuvre.

Alle waren gekommen: Nachbarn, Freunde, Verwandte. Attraktion für das überwiegend ältere Publikum war mein kleiner Cousin Jack der mit seinen Eltern extra aus Philadelphia gekommen war. Der 5-jährige ist ein echter Wirbelwind und hat sämtliche Gäste und Personal permanent auf Trab gehalten.

Der erste Gang bestand aus Spinat-Ricotta-Maultaschen mit einer Senfsauce und Pesto. Der Hauptgang war für uns beide Chicken mit Sweetpotato und Minikürbissen. Außerdem gab es Lachs zur Auswahl. Der Nachtisch war für mein Schleckermäulchen Mark mal wieder der Himmel auf Erden. Ein Buffet mit allen Früchten dieses Planeten wunderhübsch arrangiert, Eiscreme, heißer Schokoladensauce und bunten Zuckerstreuseln. Es war ein Fressgelage.

Während der gesamten Veranstaltungen wurden 5 Reden auf meine Tante gehalten. Die längste bestritt unübertroffen mein Okel Adam, einige andere waren dennoch herzerweichender und rührten meine Tante zu Tränen. Alles in allem war es ein sehr amerikanisch-emotionaler Tag. Gegen Nachmittag zerstreuten sich die Gäste langsam und wir rollten vollgestopft bis zur obersten Kante auch irgendwann im engsten Kreis der Familie zurück nach hause, wo es dann noch ein ereignisreiches Abendessen einschliesslich des obligatorischen Familiendramas gab. Aber das ist eine andere Geschichte… 😉

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Biltmore Hotel

Der fleißige Geschäftsmann John McEntee Bowman ist um 1920 nach Miami gekommen. Innerhalb von kürzester Zeit gehörte ihm ein Großteil des heutigen Stadtgebietes, damals Sümpfe und Plantagen. Nach und nach holte er Arbeiter und weitere Geschäftsmänner nach Miami. Schließlich merkte er, dass es viele Leute aus den ganzen USA über die Wintermonate in eine wärme Region zog.

Das Hotel mit riesigem Pool

Das Hotel mit riesigem Pool

1924 erbaute er schließlich das Biltmore Hotel, um die „Touristen“ unterbringen zu können. Nach nur zwei Jahren Bauzeit war das Hotel fertiggestellt. Obwohl das Gebäude erst knapp 80 Jahre alt ist, zählt es zu Miamis historischen Gebäuden und steht unter Denkmalschutz!

Heute kann man sich (trotz normalem Hotelbetrieb) das ganze Gelände ansehen.

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After Work

Am Freitag waren wir nach einer langen Woche endlich mal „afterworken“, wie es hier anscheinend sehr viel gängiger ist als in Deutschland. Happy Hours dauern in der Regel von ca 4.00 bis spätestens 7.00 Uhr abends. Also genau dann, wenn alle Leute fertig sind mit ihrer Arbeit. Auch ich hatte um 6.00 Uhr Feierabend und Izzy hat mich im Büro abgeholt. Wir haben uns für das Tobacco Road entschieden, das wir mittlerweile schon sehr gut kennen und euch nun kurz vorstellen wollen:

Eigentlich haben wir dort sogar schon Stammgast-Status. Meine Arbeitskollegen (und somit auch ich und manchmal Izzy) besuchen diesen Ort oft schon mittags zum sogenannten „Lunch“. Tabacco Road lässt sich schwer definieren, denn es ist dort anders als alles was wir sonst kennen. Das Grundstück liegt inmitten von Miamis Geschäftsviertel, umringt von Hochhäusern. Die Bar/das Restaurant wurde grade 97 Jahren alt, es existiert somit schon viel länger als die Bürotürme von Downtown. Mittags und abends trifft man dort neben den Bänkern und anderen Anzugträgern auch einen guten Querschnitt der Bevölkerung von Miami. Und das ist auch kein Wunder, denn es gibt sehr leckere Salat und noch viel bessere Burger mit selbstgemachten Pommes. Zu sehr angenehmen Preisen: Mein Liebling ist der Roadburger mit extra Bacon und einer riesigen Portion Pommes für nur $5! Okay, Steuer und Tringgeld kommen auch noch dazu, aber selbst mit einem Getränk bezahlt man dann nur $8, was ca 5-6 € entspricht. Achja, Refill von allen Softdrinks ist in den USA Standard.

Jeden Freitag gibt es zusätzlich Angebote, die ich einfach unglaublich finde: Für 97 cent bekommt man ein Bier (0,33-Flasche) und eine Kleinigkeit zu essen. Egal ob Mini-Burger oder Chicken-Fajitas, nach spätestens 3 Bier (inkl Essen für $3!) ist man rundum zufrieden…

Tobacco Road

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Mein erster Arbeitstag

Nachdem wir nun über 2 Wochen Zeit hatten, uns an spätes Aufstehen, allmorgentliches Schwimmen im Pool und den Luxus einer freien Zeiteinteilung zu gewöhnen, war es dann am Montag soweit: ich hatte meinen ersten Bürotag bei Arquitectonica.

Der Morgen fing für mich schon um 6 Uhr an, ich konnte einfach nicht mehr schlafen… aber dafür hatte mein Kopf die einmalige Möglichkeit, mich völlig zu verunsichern: ‚Was, wenn mein Englisch nicht ausreicht? Wenn ich die Programme nicht beherrsche? Oder ich die falschen Kleidung trage?‘ Schließlich ist dann endlich Izzy aufgewacht und konnte mein Ego ein wenig stärken.

Nach einem schnellen Frühstück verließen wir gegen 8 das Haus. Um viertel nach 8 war mein Hemd durchgeschwitzt. Um kurz vor 9 kamen wir in der Geschäftsstraße „Brickell Ave“ an; durch die super-kalte-permafrost-Klimaanlage im Auto sah mein Hemd auch wieder annehmbar aus, und so machte ich mich bereit, mit einem der acht Fahrstühle direkt in die Höhle des Löwen vorzustoßen.

Nach einem drohenden ‚kling‘ stoppte der Aufzug, und ich wurde durch die erst halb geöffnete Tür von dem breiten amerikanischen Grinsen der Empfangsdame begrüßt. ‚Welcome to Arquitectonica, Mark‘ platzte in der gleichen Sekunde aus ihr heraus. Und kaum hatte sie diesen Satz von sich gegeben, kamen Laurinda Spear (Principal) und Margarita Blanco (Director) auf mich zu, bombardierten mich mit Begrüßungen, Fragen und vielen, vielen anderen Dingen, die ich so schnell gar nicht erfassen konnte. Genausowenig wie die Namen der Mitarbeiter, die mir beim ersten Rundgang vorgestellt wurden.

Als ich nach 20 Minuten endlich zu meinem Platz geleitet wurde, hatte ich erstmal ein bisschen Zeit um die Eindrücke zu verarbeiten.

Der restliche Tag verging wie im Flug. Ich überreichte mein Geschenk, wurde einem Projekt zugeteilt und durfte gleich mit einer Mitarbeiterin Recherche im Außenbereich betreiben. In der Mittagspause habe ich dann fast alle Mitarbeiter persönlich kennen gelernt; alles sehr nette Leute zwischen 20 und 35 Jahren. Nur die Chefs sind um die 50.

Als ich schließlich um 6 Uhr von Izzy abgeholt wurde, war ich von den vielen Eindrücken richtig geschafft. An so einen 9-Stunden-Arbeitstag plus zwei Stunden Fahrtzeit muss man sich erst  gewöhnen…

Zu der Firma und meinen Aufgaben dann in den nächsten Tagen mehr!

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Jungle Island

Heute wollten wir uns mal die tropische Tierwelt Floridas zu Gemüte führen und haben uns auf den Weg nach Jungle Island gemacht. Jungle Island ist ein Mix aus Zoo und Vergnügungspark mit vielen verschiedenen Tiershows, Streichelzoo und einem eigenen Strand! Der Park liegt auf der Strecke nach Miami Beach kurz bevor man auf die Insel auffährt.

Gleich am Eingang halten uns zwei Zoowärter an und schmücken uns mit Papageien wie einen Christbaum! Die Federviecher legen sie uns in beide Hände und setzen sie uns auf die Schultern. Die Vögel sind im Gegensatz zu uns den Spaß gewohnt und stellen sich einfach tot. ZACK – Schnappschuss! Während wir noch halbblind vom Blitzlicht durch die Gegend taumeln, werden uns die Vögel schon wieder entrissen und eine Karte für das 20 Dollar Foto zugesteckt, das wir ihnen dann am Ende abkaufen sollen.

Papagei

Danach gehts auf einem geschwungenen, überdachten Holzpfad kreuz und quer  durch die Parkanlage. Als erstes gehen wir uns eine der Shows ansehen, die hier im stündlichen Takt angeboten werden. In unserer werden alle möglichen Vögel vorgestellt, die zum Teil dann auch ein paar Tricks können. Einer zum Beispiel fuhr tatsächlich auf einem kleinem Fahrrad! Ein Anderer, eine Art Vogelstrauß mit einem riesigen Horn auf den Kopf, soll angeblich in der Lage sein, jemanden damit zu erschlagen. Dementsprechend ängstlich legt der Wärter dem Tier eine Spur aus Weintrauben, um es wieder in sein Gehege zu bringen. Dann fliegen noch ein paar Papageien und riesige Adler synchron über der Zuschauerarena. Dabei fliegen sie durch Reifen, die die Kinder hochhalten dürfen.

Als wir wieder rauskommen, erwartet uns auch schon die nächste Vogleattraktion – eine Art kleines Gewächshaus in dem viele kleine Kanarienvögel rumflattern und sich mit Milch füttern lassen. Die vielen Kinder dort lassen sich die Piepmätze auf die Hände setzen um sie zu streicheln. Als ich es dann auch mal versuchen will, werde ich gleich in die Hand gebissen. Wir verlassen das Gewächshaus wieder.

Die nächste Station ist ein Sumpfgebiet. Alligatoren haben wir hier ja inzwischen schon oft gesehen, vor allem in den Everglades liegen die einfach an den Straßenrändern und aalen sich in der Sonne. Aber hier ist ein besonders ekelerregendes Exemplar: ein Albino-Alligator. Das Biest hat tatsächlich weiße Haut die leicht grünlich vom Sumpfwasser schimmert und milchige weiße Augen. In meinem ganzen Leben habe ich noch kein so ekliges Tier gesehen. Ein 8-jähriger drängelt sich ständig vor und so können wir kein gutes Foto von dem Moster machen. Hoffentlich hat der Querolant jetzt wenigstens Albträume vom weißen Biest.

Albino-Alligator

Albino-Alligator

In der nächsten Show watscheln kleine Pinguine und Affen auf der Bühne und ein paar extrem große Schlangen werden vorgestellt. Gleich im Anschluss gibts dann noch ne abgefahrene Show in der zwei Wärter mit mehreren Alligatoren in einem Aquarium schwimmen, das man sich von unten in einer Höhle angucken kann. Die Wärter haben die Tiere dabei richtig provoziert und immer wieder auf die Schnauzen gehauen. Es hätte mich nicht gewundert, wenn einer nur noch mit einem Bein oder Arm rausgekommen wäre.

Nun kamen wir zu meiner Lieblingsattraktion: dem Streichelzoo. Nachdem ich beim letzten Mal im Hannover Zoo sämtliche Ziegen, aufgrund einer offen stehen gelassenen Tür, befreit hatte, war ich dieses Mal allerdings etwas vorsichtiger. Neben den Ziegen und Kühen von denen Mark nicht genug kriegen konnte, gab es hier auch Riesenschildkröten, die etwa so groß waren wie ich wenn ich mich zusammenrolle. Ich wusste vorher nichtmal, dass solche Tiere existieren und nun konnte ich sie sogar durch den Zaun mit einer Art Salsa-Sauce  füttern – Verrückte Welt!

im Streichelzoo

Die letzte Show die wir uns angeguckt haben, war am exotischsten. Zwei blonde, langhaarige Männer und ein Junge, der genauso aussah, machten lustige Spiele mit einem Baby-Schneetiger, einem kleinen Makaken und einem Wolf. Unser Hundeherz schlug noch höher als einer der langhaarigen Männer erzählte, dass der Wolf sein Haustier sei und jede Nacht mit in seinem Bett schläft. Auf einmal fehlt uns Lutz wieder ganz schlimm.

Am Ausgang bewundern wir noch einmal die Flamingos, die sich im Teich die Beine in den Bauch stehen und kaufen uns kein überteuertes Papageienfoto, sondern ein Eis!

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Key Biscayne

Von unserem Haus aus können wir von den meisten Fenstern direkt aufs Meer gucken. Damit meine ich nicht irgendwo am Ende des Horizonts kann man das Meer noch leicht erahnen (so wie es sich gerne mal bei Pauschalreisen im gebuchten Hotel mit Meerblick ereignet), – nein- ich meine echt so richtig auf Meer: ca. 3 Meter vorm Haus erstreckt sich der Atlantik bis ins Endlose.

Unser Pool
Unser Pool

Leider gibts hier aber keinen Strand vor der Tür sondern einen Hafen. Alle Häuser hier haben ihre eigenen Yachten und die Bewohner starten täglich von hier aus los auf ihre Touren Richtung Karibik und Bahamas.

Deswegen sind wir jeden Morgen in unserem Pool und gucken von dort aufs Meer, während wir uns erstmal vorm Frühstück wach planschen.  Eigentlich bin ich aber nicht so der Poolmensch und verzichte auch im Urlaub gerne mal darauf, wenn ich mich irgendwo in der Nähe in die Wellen eines Ozeans schmeißen kann. Hier in South-Miami sind die Strände aber leider rar und deswegen mussten wir uns nach Alternativen umsehen.

Einen super schicken Strand kannten wir ja nun schon von Naples, aber 4 Stunden Fahrt sind für einen Nachmittagstrip dann doch n bisschen übertrieben (auch wenn die Ammis da ganz andere Strecken gewohnt sind). Einen anderen Strand, den wir schon oft gesehen haben (und ihr sicher auch aus dem TV kennt) ist der von SoBe (South Beach/Miami Beach). Hier treffen sich alle Leute, die Party machen und dabei auch gesehen werden wollen. Dafür ist leider auch immer jede Menge los und vor allem viele aufgedrehte Touris unterwegs. Weil wir aber eher auf Erholung und Chillen aus sind, haben wir nach etwas besserem gesucht und sind nun auch endlich fündig geworden.

Key Biscayne ist eine kleine Insel direkt vor Miami und über eine Brücke mit der Stadt verbunden. Innerhalb weniger Minuten ist man mit dem Auto rübergejettet und gelangt gleich nach der Brücke in den Crandonpark. Dieser Park hat einen wunderschönen 3 km langen Strand, der von Kokospalmen gesäumt und top gepflegt ist. Das Wasser ist noch immer (01. Oktober) badewannenwarm, der Sand pudrig und voll mit Muscheln und wirklich nur sehr wenige Menschen und auch keine ätzenden Touri-Attraktionen oder Souvenirshops – einfach nur chillig. Echt die perfekte Destination für diesen wiedermal unerträglich heißen und schwülen Tag. Den ganzen Nachmittag unter den Palmen alberne Zeitschriften lesen und gelegentlich im Meer abkühlen, wieder trocknen lassen, Zeitschrift weiterlesen,…

Key Biscayne
Key Biscayne

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